Golden Girls 6.19: Die rasende Reporterin
Credits
Originaltitel:The Golden Girls: Melodrama
Regie:Matthew Diamond
Darsteller:
Schauspieler Charakter
Bea ArthurDorothy Zbornak
Rue McClanahanBlanche Devereux
Betty WhiteRose Nylund
Estelle GettySophia Petrillo
Alan KingMel Bushman
Tommy HinkleyAndy
Jonathan SchmockRäuber
Philip FormanBill
Inhalt:Als eine Verabredung von Blanche platzt, geht sie zu Plan B über: Mel Bushman, ihr Ersatzmann für alle Fälle. Aber der geht nicht ans Telefon, und Blanche beginnt, sich ernsthaft Sorgen um ihn zu machen. Sie überredet ihre Freundinnen, mit ihr nach dem rechten zu sehen. Wie sich herausstellt, ist Mel nicht tot, sondern lediglich in Urlaub. Unterdessen versucht Rose sich als rasende Reporterin auf einer Hundeausstellung. Ihre Bemühungen, eine heisse Story abzuliefern, werden lediglich von einem bewaffneten Räuber gestört, der die Hundeshow für einen einträglichen Beutezug nutzen will.
Abschrift von:Erwin Santa ()
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Erklärung
Alle Rechte an der Fernsehserie "The Golden Girls" und ihren Charakteren liegen bei den entsprechenden Produktionsfirmen.
Abschrift

Anfangstitel

In der Küche. Dorothy und Sophia sitzen am Küchentisch, da stürmt Blanche herein.

Blanche: Das ist unbeschreiblich! Da kann man nur sagen, absolut unbeschreiblich!

Dorothy: Oh, Blanche! Willst du uns wieder weis machen, dass du zum ersten mal ein graues Haar entdeckt hast!?!

Blanche: Dorothy! Nur weil du auf dem Kopf aussiehst wie ein englischer Strafverteidiger, muss deshalb nicht jeder so rumlaufen! Damit du bescheid weißt. Ich bin wütend, weil ich ein Roundezvous hatte und er mir abgesagt hat!

Dorothy: Oh, Schätzchen! Das tut mir leid. Gings um einen besonderen Mann?

Blanche: Aber das ist doch unwichtig. Er wär mit mir wohin gegangen, wo ich so jemanden hätte treffen können!

Dorothy: Ich finde es verblüffend, dass unter diesem dünnen Belag von Oberflächlichkeit wie durch ein Wunder noch eine zweite, aber viel dünnere Schicht ist!

Blanche: Was soll ich jetzt anfangen? Was um alles in der Welt soll ich jetzt tun?

Dorothy: Verbring den Abend mit uns! Wir könnten uns eine von John Redfords Reportagen aus der Wissenschaft anschauen!

Sophia: Vielleicht hilft er uns das Kind in Dorothy zu veranlassen, dass es die Klappe hält!

Blanche: Viel Glück! Oh! Ich könnte Mel Bushman anrufen!

Dorothy: Natürlich! Mel Bushman, der alte Ersatzmann, der Verfügbare! Wie lange geht das schon, drei Jahre, dass ihr Beide quasi als Notnahme füreinander da seid?

Blanche geht zum Telefon.

Blanche: Ja, das ist wohl so! Weißt du, Mel und ich haben ein spezielles Verhältnis miteinander. Wir sind... Ich weiß nicht, wie ich's nennen soll. Wenn zwei Menschen die sich brauchen zusammen kommen, aber keine Vorderungen stellen, wenn sie nicht mehr beieinander sind!

Sophia: Cowlgirlmassage!

Blanche kriegt keinen Anschluss am Telefon.

Blanche: Das ist eigenartig. Normalerweise ist er jetzt zuhause!

Dorothy: Er ist der größte Hersteller von Reißverschlüssen! Vielleicht konnte er sich nicht in den Verkehr einfädeln! Hahahaha!

Rose kommt in die Küche. Sie trägt eine Brille.

Rose: Sagt mir die Wahrheit! Sehe ich mit dieser Brille dumm aus?

Blanche: Sagen wir mal, sie verbirgt es nicht!

Blanche geht.

Rose: Ich soll für die Verbrauchersendung die Gläser, die chemisch behandelt wurden, testen. Die Gläser dürfen nicht beschlagen, wenn man aus der Kälte in die Wärme kommt! Entschuldigt mich!

Rose öffnet den Kühlschrank und steckt den Kopf hinein.

Dorothy: Rose, würdest du für uns deine Frage nach dem Dumm aussehen wiederholen?

Rose: Ich bin grad bei der Arbeit!

Dorothy: Rose, nimm jetzt endlich die Brille ab, lass sie im Kühlschrank, schließ die Tür und komm mit deinem Kopf wieder zu uns!

Rose tut was Dorothy sagt.

Rose: Und woher soll ich jetzt wissen, ob die Gläser beschlagen.

Dorothy: Der kleine Mann, der im Kühlschrank die Lampe an und aus macht wird's dir sagen!

Rose: Ich bin jetzt nicht zu Späßen aufgelegt! Besonders nicht über den kleinen Mann; du weißt, er ängstigt mich! Ich war wirklich schlimm dran letzte Zeit! Die Arbeit aller meiner Kollegen im Fernsehsender ist interessant, bloß meine nicht!

Dorothy: Warum bemühst du dich nicht um einen Posten, der dich mehr fordert?

Rose: Ich hab gehört, dass man nach einem Reporter für die Nachrichten am Wochenende sucht. Ach, worüber rede ich da bloß? Ich hab doch gar keine Erfahrung!

Sophia: Erfahrung brauchst du nicht! Du besitzt das Wichtigste, was jeder Fernsehreporter nötig hat! Haare, die vollkommen steif sind!


Wohnzimmer: Dorothy und Sophia sitzen auf dem Sofa. Rose kommt. Sophia trinkt ein Glas Wasser.

Rose: Oh, Dorothy! Sophia! Ich hab dem Direktor gesagt, ich würde mich für den Reporterposten interessieren! Und was hat er wohl getan?

Dorothy: Hat er Jerry Lois imitiert?

Rose: Nein, aber er gibt mir eine echte Nachrichtenstory um mich auszuprobieren!

Sophia spuckt das Wasser aus, dass sie gerade getrunken hatte.

Rose: Deshalb hab ich gehofft, ihr würdet mir Auftrieb geben und mir helfen, damit ich vor der Kamera sicher bin!

Sophia: Weißt du, das ist keine üble Idee!

Sophia nimmt eine Zeitung und rollt sie zusammen. Sie setzt sich auf den Sessel.

Sophia: Das hier ist die Kamera. Und jetzt interviewst du Dorothy!

Dorothy: Oh, nein, nein! Nicht mit mir! Nicht mit mir!

Rose: Oh, Dorothy, bitte!

Dorothy: Nein, ich bin nicht gut bei so was!

Rose: Dies sieht aus wie ein Mikrophon! Aber es ist nur eine Haarbürste!

Sophia: Also, Rose! Fertig? Los!

Rose: spricht in die Haarbürste Hier ist Rose Nylund! Neben mir sitzt meine gute Freundin Dorothy Zbornak. Willkommen Dorothy! hält die Haarbürste zu Dorothy

Dorothy: sarkastisch Hallo, es ist mir eine Freude hier zu sein.

Rose: Also, kannst du mir sagen wie... Dorothy hält die Bürste zu Rose Oh! Erklär mir, Dorothy, wie dein Leben als Aushilfslehrerin ist!

Dorothy: Moment, Rose! Entschuldige bitte! Ich glaube, du solltest es anders versuchen. Ich will nicht behaupten, meine Arbeit ist langweilig...

Sophia: Sag es, Dorothy! Sag es!

Dorothy: Nein, ich meine, du solltest lieber bohrende Fragen stellen!

Rose: Okay! Also, dann. Könnte es stimmen, dass du eine geheime Schublade mit Prospekten von Altersheimen hast und nur darauf wartest, bis sich das erste Anzeichen von Sabbern auf dem Kinn deiner Mutter zeigt, um sie für immer Abzuschieben?

Sophia lässt langsam die Zeitung sinken.

Dorothy: Hahahaha! Sie scherzt nur!

Rose: Deine Strumpfschublade, die ganz oben ist! Damit du weißt schon wer nicht rankommen kann!

Sophia: Ich wußte, dass du da Bilder aufbewahrst. Das hätte ich aber nicht gedacht! Du widerst mich an!

Dorothy: Unerhört! Sowas muss ich mir nicht gefallen lassen!

Sophia: Pack sie, Rose! Nagel sie fest! Bleib dran! Ein guter Reporter geht für einen tollen Bericht über Leichen!

Dorothy: Die Strumpfschublade geht nur mich was an! Also, ich gehe manchmal, wenn Ma mich zum Wahnsinn treibt, in mein Zimmer und tu so als ob! Ist das klar!

Rose: Hier ist Rose Nylund, die ihre Sendung in einer sehr traurigen Situation beendet! Danke, Dorothy! Das war lustig! Das war wirklich schön!

Blanche kommt.

Blanche: Kinder, ich weiß einfach nicht, was ich machen soll! Ich ruf Mel andauernd an und bis heute hat niemand das Telefon abgenommen!

Dorothy: Tia, das nervt! Womöglich kommt es soweit, dass du ein Buch liest wegen dieses Mannes!

Blanche: Wo könnte er bloß sein? Er verlässt nie das Haus, auch nicht meinetwegen!

Dorothy: Woher diese Bushman-sucht aus heiterem Himmel? Du triffst ihn nicht mehr als fünf mal im Jahr! Er ist ein Mann, den du selbst beschreibst als Fred Feuerstein mit einem besseren Auto!

Blanche: Vielleicht hab ich irgend so etwas gesagt, aber in Wahrheit gibt Mel mir das Gefühl jung, hübsch und was besonderes zu sein! Wenn wir zusammen sind lachen wir viel!

Sophia: Kein Wunder, wenn ihr beide nackt seid!

Blanche: Das zwischen Mel und mir ist mehr als nur physisch, Sophia! Wir stehen uns sehr nahe! Ich könnte nicht einfach mit jedem ins Bett gehen!

Sophia: Und was ist mit dem Kerl, der unsere Anschrift auf den Bordstein geschrieben hat?

Blanche: Das war nicht nur ein Liebesabenteuer für eine Nacht! Wenn sie verblasst, kommt er wieder.

Dorothy: Schätzchen! Mel hat vermutlich im Moment nur viel zu arbeiten und geht nicht ans Telefon! Du erwischst in bestimmt, das war doch immer so!

Rose: Dorothy hat recht! Du machst dir umsonst Sorgen! Ich weiß noch wie in St.Olaf...

Dorothy: Hör sofort damit auf, du Märchentante! Niemand ist in Stimmung für eine deiner St.Olaf-Geschichten!

Rose: Dann müsst ihr eben gegen euren Willen zuhören! Aber weil ich eure Freundin bin, fang ich mit dem Teil an, der Blanche helfen wird! Oh, jedenfalls! Alle bei uns im Dorf hassten Ingmar! Deshalb schnappten wir uns Fackeln und stürmten den Hügel zum Kastell hoch, hämmerten gegen das eicherne Burgtor, aber es meldete sich keiner! Wir holten eine Leiter, stiegen zum Fenster hoch und beobachteten ziemlich beruhigt, wie Ingmar unten am Boden lag. Oh, wartet mal! Er war tot!

Blanche: Oh mein Gott! Wenn Rose recht hat und was mit Mel passiert ist!

Dorothy: Das ist dir gelungen, Rose!

Blanche: Ich krieg's mit der Angst! Ihr müsst jetzt mit mir kommen! Ich gehe zu Mel!

Dorothy: Natürlich, Schätzchen, aber ich sag dir, du musst dir keine Sorgen machen!

Sophia: Volltreffer! Ich dachte, die Geschichte wäre hilfreich!

Rose: Aber das war sie! Ihr wisst nicht, wie lange ich gewartet hab um sie endlich los zu werden!


Dorothy, Rose, Blanche und Sophia stehen vor dem Haus von Mel Bushman. Dort liegt ein Haufen Zeitungen.

Blanche: Oh mein Gott! Das müssen ja Zeitungen von mindestens zwei Wochen sein!

Dorothy: Jetzt beruhige dich erstmal, Schätzchen! Das bedeutet nicht, dass er tot ist! Höchstens... Na gut, dann bringen wir's hinter uns!

Rose: Wir überlegen uns die Sache nochmal! Wir haben überhaupt kein recht, bei anderen Leuten im Haus einzubrechen!

Blanche: Rose, wir brechen nicht ein! Ich hab einen Schlüssel!

Blanche nimmt ein riesiges Schlüsselbund mit mindestens vierzig Schlüsseln aus der Tasche.

Blanche: Hier ist Baldwin, Dexter. Ah, hier ist Bushman! Nein, das ist Al Bushman. Hier haben wir Mel Bushman. Wisst ihr, Kinder, ich hab nachgedacht! Seit meiner ersten Begegnung mit Mel glaubte ich immer, dass er bei mir sein würde, wenn ich in brauch. An seine Bedürfnisse dachte ich nie, eigentlich immer nur an meine. Ich glaubte, er wär immer verfügbar und das war er auch! Oh, Kinder. Er war einfach immer da für mich! Es erschien ganz selbstverständlich.

Dorothy: Oh, Schätzchen, Schätzchen, tu dir das nicht an! Du hältst alles für selbstverständlich!

Blanche: Danke, Dorothy!


Die Golden Girls betreten Mels Haus.

Blanche: Na ja! So weit ich sehen kann scheint hier alles in Ordnung zu sein!

Rose: Seht euch mal das Trainingsfahrrad an! Das ist nie benutzt worden!

Blanche: Doch, zu zweit!

Dorothy: Nicht fragen, Ma!

Blanche: Oh, Dorothy! Sie dir das an! Der einmillionste Reissverschluss von Mel! Oh! Ich werde nie mehr im Stande sein, Reißverschlüsse zu betrachten, ohne an Mel zu denken!

Dorothy: Lass es sausen, Schätzchen! Sie nie mehr hin!

Plötzlich kommt Mel nach Hause.

Blanche: Mel, bist du das wirklich?

Blanche läuft zu ihm, um ihn zu umarmen.

Mel: Nein! Klaus von Bühlo!

Rose: Oh, Mel! Schön sie zu sehen! Blanche dachte, sie wären tot!

Mel: Ach ja? Das gefällt mir! Was denkst du sollte Mel Bushman umbringen?

Dorothy: Wo sind sie gewesen?

Mel: Ich war im Urlaub. Worum geht's denn? Warum dachtest du, ich wär tot?

Blanche: Wenn Mel Bushman nicht da ist, wenn ich ihn rufe, stimmt was nicht! Du warst nicht da, als ich dich brauchte! Sonst bis du immer da, wenn ich dich nötig habe!

Mel: Wenn man solche Dienste erweist, muss ein Mann ab und zu auch Urlaub machen! Hahahaha!

Blanche: Jetzt ist mir nur wichtig, dass du lebst! Du lebst, wir sind vereint und ab jetzt lass ich dich nicht mehr gehen!

Mel: Das wird ja richtig dramatisch!

Blanche: Bei dem Gedanken, dich nie wieder zu sehen, habe ich gemerkt, dass du mir sehr viel bedeutest! Und wie viel ich für selbstverständlich hielt und wie viele Dinge dir zu sagen ich nie die Gelegenheit hatte. Ich will dir nur klarmachen, wie wichtig du in meinem Leben bist und... Und dass ich niemand anderen brauche! Ich hab den Wunsch nur einem einzigen Mann zu gehören, und der steht hier! Mel Bushman, ich liebe dich!

Sie küssen sich. Blanche deutet den anderen, dass sie gehen sollen .


In der Küche der Golden Girls. Sophia und Dorothy sitzen am Tisch, als Blanche hereinkommt.

Blanche: Ich bin bereit für den großen Tag!

Sophia: Was für ein großer Tag, du gehst mit Bushman aus!

Blanche: Ja! Ist das nicht wunderbar? Heute Abend wird eine ganz neue Beziehung ihren Anfang nehmen! Wisst ihr eigentlich, wie selten es vorkommt, dass der Mensch mit dem man geschlafen hat auch der ist, den man liebt?

Dorothy: Nein! Aber ich kann das nicht beantworten! Ich hab moralische Grundsätze!

Blanche: Ich verstehe!

Rose kommt.

Rose: Kinder, ich hab einen Auftrag bekommen! Es ist ein Knüller! Ein wirklicher Knüller! Ein Hammer! Eine Bombe!

Dorothy: Die Katzenshow?

Rose: Die Hundeshow! Miamis dreizehnte Hundeausstellung! Oh, das ist phantastisch! Heut Nachmittag mach ich einen Knüller über den besten Freund des Menschen!

Dorothy: Ich kann nur gratulieren, Schätzchen! Ich weiß, du wirst deine Arbeit gut machen.

Rose: Oh, ich wünschte nur, meine Mutter und mein Vater könnten sich das ansehen!

Blanche: Du meinst, weil sie stolz auf dich wären?

Rose: Nein, weil sie dann noch leben würden!

Rose geht ins Wohnzimmer.

Blanche: Oh mein Gott, mir laufen Schauer über den Rücken! Mel wird in einigen Minuten hier sein.

Dorothy: Weshalb bist du so nervös? Du hast mit Mel schon X Verabredungen gehabt!

Blanche: Ich weiß, aber diesmal geht es um alles! Die Dinge haben sich geändert! Das Ganze ist neu und erregend! In mancherlei Hinsicht hab ich das Gefühl, als ob ich noch Jungfrau wär!

Sophia: Du meinst, das Gefühl hält nur kurze Zeit an!

Blanche: Willst du damit unterstellen, ich hätte meine Jungfräulichkeit schon sehr früh verloren?

Sophia: Ich finde du hattest Glück, dass sie nichts über Kinder in den Klatschspalten bringen!

Dorothy: Ma!

Sophia: Ich bin gut in fahrt, mein Kätzchen!

Blanche: Tut mir leid, Sophia. Aber ich möchte nicht, dass deine Skepsis mir den ganzen Abend versaut! Mel und ich sind dafür bestimmt, zusammen zu sein!

Sophia: Schön wenn ich das auch über deine Schenkel sagen könnte! Ha! Gott, bin ich in fahrt!

Blanche: Dafür muss ich hier nicht sitzen!

Sophia: zu Dorothy Mach du jetzt weiter!

Dorothy: Aber ich wette, du legst dich dafür hin! Hahahahahaha!

Sophia: Das war wirklich unverschämt von dir!

Blanche: Manche Menschen wissen nicht, was zu weit geht!

Die beiden verlassen die Küche und Dorothy bleibt allein zurück.


Bei der Hundeshow. Dorothy und Sophia.

Sophia: Sieh mal, wie sie die Hunde verhätscheln! Sie fressen wann sie wollen, sie schlafen wann sie wollen und gehen überall aufs Klo wo sie... Eigentlich hab ich's ziemlich gut! Du musst nur das Fenster etwas öffnen, wenn du mich ins Auto einschließt!

Dorothy: Ma, Schluss damit! Ich möchte, dass du dich benimmst! Wir sind hier um Rose moralische Hilfe zu leisten an ihrem großen Tag und ich möchte, dass du nichts sagst, was sie blamieren könnte.

Rose und ihr Kameramann Andy kommen.

Rose: Tag, Kinder!

Dorothy: Tag, Rose!

Rose: Das ist Andy! Er ist mein Kameramann!

Andy: Tag!

Rose: Das sind meine Freundinnen! Wo bauen wir die Kamera auf?

Andy: Ich weiß nicht, Mrs. Nylund! Ich bin auch nur probeweise eingesetzt! Wie wärs mit da drüben!

Rose: Wie sie meinen.

Andy: Wie sie meinen!

Die beiden gehen.

Sophia: Der Blinde filmt für die Blinde!


Am anderen Ende des Raumes. Rose und Andy.

Rose: Dann los!

Andy: Und wir drehen!

Rose: Wir sind hier auf der alljährlichen dreizehnten Miami Hundeausstellung, wo sie...

Auf einmal stürmt ein Räuber zur Tür herein.

Räuber: Das ist ein Überfall! Hände hoch!

Heftig erschrocken tun die Leute, was der Räuber sagt.

Räuber: Sie da! Legen sie das hin! Her mit dem Geld! Alle anderen rücken ihre Geldbörse und den Schmuck raus! Macht schon!

Rose: Um Gottes Willen, wir müssen jetzt was tun!

Andy: Der Mann schießt, Mrs. Nylund! Was sollen wir da tun!

Rose: Ich mache das einzige, was ein guter Reporter tun kann! Die Geschichte erzählen, egal wie! Also, sie nehmen die laufende Kamera hoch und tun genau das, was ich sage!


Vor dem Haus der Golden Girls sind Mel und Blanche.

Blanche: Schon gut! Bis hier reichts! Vielen Dank, dass der Abend eine Katastrophe geworden ist!

Mel: Mäuschen, daran bist du selbst beteiligt! Ohne dich wäre es keine Katastrophe gewesen!

Blanche: Oh! Wirklich, Mr "Kein Kerl mit Ohrringen parkt mein Auto"! Mein Gott! Man denkt, ein teueres Restaurant ruft in einem Mann das beste hervor!

Mel: Bei mir rief es zweihundertfünfzig Dollar aus meiner Brieftasche hervor!

Blanche: Es war ein besonderer Anlass!

Mel: Wo ich herkomme reichen zweihundertfünfzig Dollar für fünf besondere Anlässe und eine Flasche Scotch! Für das Geld bekommt man nicht mal Bilder an der Wand!

Blanche: Die minimale Dekoration soll die Konversation der Gäste anregen!

Mel: Wenn nichts zu sehen ist. Worüber soll man dann sprechen?

Blanche: Ich hab gedacht, ich würde dir genügen!

Mel: Über dir sollen wir reden? Deshalb müssen wir doch nicht ins Restaurant!

Blanche: Du findest mich langweilig?

Mel: Nein, Schätzchen! Ich find dich phantastisch! Bei einem wie mir heißt phantastisch eine ganze Menge! Sie mal, wie's uns jetzt geht. Alle paar Wochen rufst du mich an, wenn dein Verehrer abgesagt hat, dann sag ich "Bushman erwartet dich"! Wir leihen uns ein Video, besorgen was zum Essen, wir reden über dich! Das ist Entertainern! Ich liebe das!

Blanche: Und wir Knuddeln uns!

Mel: Manchmal auch mehr als Knuddeln! Du bleibst manchmal da! Das gefällt mir ganz besonders, wenn du nicht weggehst! Du bringst alle paar Wochen ein bisschen Glanz in Bushman's Wohnung!

Blanche: Aber Mel Bushman! Soll das heißen, du liebst mich?

Mel: Ja, ich liebe dich! Ich liebe dich so, wie's immer war! Aber wenn du anfängst von Beziehung und Liebe zu sprechen und ich eine Krawatte tragen muss um etwas zu essen, was ich kaum sehen kann, haben wir ein Problem.

Blanche: Ohne darüber groß Nachzudenken bist du ein wirklich angenehmer Teil meines Lebens geworden! Als ich glaubte du wärst tot, schien das Leben nicht mehr so angenehm zu sein. Ich hab dich wirklich vermisst!

Mel: Ja! Dir fehlte die Gewissheit, dass Bushman wartet! Seit wir uns den Film "Die verhängnisvolle Affäre" angesehen haben, hab ich nicht mehr so sehr über Gefühle nachgedacht!

Blanche: Mel, ich halte es für offensichtlich, dass unsere neue Beziehung nicht funktioniert.

Mel: Das denke ich auch! Warum brechen wir sie nicht ab und sind wie früher Freunde?

Blanche: Ja, gut!

Mel: Ich hab eine Idee! Warum gehen wir nicht zu mir? Ich bin hungrig! Ich fahr zu Wolfi, hohl uns was zu essen und den Film "Jenseits von Afrika"!

Blanche: Den Film haben wir fünf mal gemietet und nie zu Ende gesehen!

Mel: Ich weiß! Aber er hat stets gewirkt!

Blanche: Ich liebe dich wirklich! Als Freund!

Mel: Wie sag ich immer? Du bist richtig klasse!

Die beiden Küssen sich. Da kommt Rose.

Rose: wütend So ein Drecksleben! fröhlich Hallo, Mel!

Sie geht ins Haus.

Blanche: Fahr heim, ich komm später! Erst sehe ich mal nach Rose!

Mel: Bushman erwartet dich!


Im Wohnzimmer der Golden Girls. Rose stürmt wütend zur Tür herein.

Rose: Ich krieg ihn nicht!

Dorothy: Was?

Rose: Na, was schon? Den Job!

Blanche kommt herein.

Blanche: Oh, Rose. Wird die kleine Hundeshow nicht gesendet? Tut mir leid! Dann lass uns von mir reden!

Dorothy: Blanche! Rose hat heute etwas absolut unglaubliches geleistet! Da war ein Überfall auf der Hundeshow! Ma und ich waren Geiseln! Rose war als einziger Reporter da!

Blanche: Verdammt! Ich hab alles verpasst! Lass die Kassette laufen!

Rose: Ja, gut!

Rose legt die Kassette in den Videorecorder und schaltet ein.

Im Fernseher:

Rose: Hier ist Rose Nylund mit Nachrichten auf Kanal 8! Ich bin auf Miamis Hundeausstellung und zufällig Zeuge bei etwas ganz schockierendem!

Im Hintergrund fallen Schüsse.

Rose: Menschen, die aussehen wie ihre Hunde!

Räuber: Ihr sollt stehenbleiben und euch nicht bewegen!

Rose: Der nette Mann hinter mir mit der hochgehaltenen Hand ist Brain Kingsley. Bei ihm ist sein bester Freund Barnie, ein Basset, bei dem sie schwören, er wär ein Familienmitglied! Und wenn man näher rann geht sieht man, dass Brains Platinuhr zum Halsband von Barnie passt.

Rose stoppt.

Rose: Was meint ihr bis jetzt?

Blanche: Ich bin froh, dass ich nicht da war! Im Fernsehen sieht man zehn Pfund dicker aus!

Rose lässt das Video wieder weiter laufen.

Im Fernseher:

Rose: Ich bin unter dem Informationsstand mit Bill Peterson und seiner verblüffend ähnlichen Bulldogge Churchel! Man kann nur staunen. Die Bulldogge könnte ihr Bruder sein! Aber ich denke, das hören sie häufig!

Bill: Das stimmt tatsächlich!

Man hört Schüsse.

Bill: Können wir uns nachher unterhalten?

Rose hält das Video wieder an.

Blanche: Wow!

Rose: Oh, danke! Aber da ist noch was!

Sie schaltet wieder ein.

Rose: Die Polizei teilt mir grad mit, dass ein unbekannter Täter einen Raubüberfall auf der Ausstellung verübt hat.

Sie nimmt einen kleinen Chihuahua auf den Arm

Rose: Vielleicht weiß dieser kleine Bursche, wer es ist!

Rose schaltet den Fernseher aus.

Rose: Die letzte Aufnahme hab ich gemacht, als es ruhig war! Ich hab gedacht, irgendwie passt das zusammen!

Chor: Wow!

Blanche: Und du hast von dem Raubüberfall gar nichts gedreht?

Rose: War das wieder nicht richtig? Wenn ich Aufnahmen von dem Raubüberfall gemacht hätte würde man mir Sensationsgier vorwerfen! Ich bin nun mal Reporterin die über etwas berichten soll und das hab ich getan!

Sophia: Ich glaube das nicht! So eine Möglichkeit bekommst du im ganzen Leben nicht wieder! Eine einmalige Chance! Wie konntest...

Dorothy: Wie konnten... Wie konnten sie dir nur den Job verweigern, Rose! Vielleicht ist die Streitfrage hier bloß, oh Gott, wie sollen wir's bezeichnen, redaktionelle Beschlussfassung!

Rose: Wirklich! Meinst du das?

Dorothy: Ja, Rose, das meine ich! Ich denke, das ist einfach nicht der Bericht, den sie wollten!

Blanche: Junge, bist du gut!

Rose: Danke, Dorothy! Jetzt fühle ich mich schon sehr viel besser! Und glaubt mir, es ist mir gar nicht peinlich was ich getan hab! Ich meine, wenn die Reporter immer wegen irgendeiner Aktualität unterbrechen würden, säßen viele bestimmt nicht da, wo sie heute sitzen!

Rose geht in ihr Schlafzimmer.

Blanche: Mel Bushman wartet! steht auf Wisst ihr, ich hab heute was gelernt! Eine Beziehung ist viel mehr als Sex und Spaß und Videos und gute Stimmung! Gott sei dank, dass das keine Beziehung ist!

Ende