Golden Girls 3.21: Das große Abenteuer
Credits
Originaltitel:The Golden Girls: Rose's Big Adventure
Regie:Terry Hughes
Darsteller:
Schauspieler Charakter
Bea ArthurDorothy Zbornak
Rue McClanahanBlanche Devereux
Betty WhiteRose Nylund
Estelle GettySophia Petrillo
George CoeAl
Vito ScottiVincenzo
Don WoodardErnie
Inhalt:Gute Handwerker sind schwer zu finden, meint Ernie, der Mann, der die Garage der "Golden Girls" umbauen soll, und lässt sich entsprechend viel Zeit mit der Erfüllung seiner Aufgaben. Dorothy, Blanche und Sophia erwägen ernsthaft, Ernie zu feuern und in den "Gelben Seiten" nach einem anderen "guten Handwerker" zu suchen. Roses neuer Freund Al nimmt unterdessen das Wort "Ruhestand" etwas zu wörtlich und bewegt sich kaum von der Couch weg. Rose bemüht sich, Al nahezubringen, dass er jetzt die Zeit und das Geld hat, das zu tun, was er schon immer tun wollte. Sophia stellt einen neuen Handwerker ein - den neunjährigen Vincenzo, der kein Wort Englisch spricht. Al verkündet Rose, dass er beschlossen hat, sich ein Segelboot zu kaufen und eine Weltreise zu machen. Und sie soll ihn begleiten...
Abschrift von:Erwin Santa ()
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Erklärung
Alle Rechte an der Fernsehserie "The Golden Girls" und ihren Charakteren liegen bei den entsprechenden Produktionsfirmen.
Abschrift

Anfangstitel

Garage der Golden Girls (Dorothy, Blanche, Sophia):

Dorothy: Das darf doch nicht wahr sein, wo ist der Kerl schon wieder! Dieser Garagenumbau wird niemals fertig!

Blanche: Dorothy, beruhige dich, er kommt wieder!

Sophia: Soll er doch bleiben wo der Pfeffer wächst! Seit dem Massaker am Valentinstag hab' ich kein Verbrechen in 'ner Garage wie dies gesehen!

Dorothy: Ma, du warst nicht dabei. Du hast das Valentinstagsmasaker nicht gesehen!

Sophia: Oh, das stimmt! Ich war den Tag im Kino, den ganzen Tag!

Ernie kommt:

Ernie: Na meine Damen, sieht doch fabelhaft aus, oder?

Dorothy: Von wegen Ernie! Es sieht noch genau so aus, wie's letzte Woche aussah und die Woche davor! Ich frage sie! Wann wird aus dieser Garage endlich ein Gästezimmer?

Ernie: Weiß nicht, ich spreche von meinem neuen Anzug!

Blanche: Also Ernie, seien sie einen Moment ernst! Wir erwarten jede Menge Familienbesuch! Sie hatten versprochen in vier Wochen fertig zu sein!

Ernie: Mrs Devereux, bitte! Wollen sie's auf die Fixe Tour oder wollen sie's gut?

Sophia: Bevor du das beantwortest, Blanche, der Mann spricht von dem geplanten Umbau.

Dorothy: Hören sie, wenn wir nicht bald Ergebnisse sehen, sind sie den Auftrag los! Aber ganz schnell!

Ernie: Wissen sie, wie schwer es ist 'n guten Handwerker zu finden?

Dorothy: Ja! Sie sind der lebende Beweis!

Blanche: Ah! Ernie! Schon gut, sie meint es nicht so. Sie ist eben auf der falschen Seite aus einem kalten, einsamen Bett gestiegen!

Ernie: 'Ne gutaussehende Lady wie sie schläft allein, ich bin schockiert!

Sophia: Einen Mann mit so einem Geschmack lässt ihr was umbauen?

Die Ladys gehen in die Küche.

Dorothy: Was mich rasend macht ist, dass er uns über'n Tisch ziehen wird!

Blanche: Weißt du, das letzte Mal als mich ein Mann über'n Tisch gezogen hat...Hahahaha!

Sie gehen weiter ins Wohnzimmer. Rose und ihr Freund Al sitzen auf der Couch

Blanche: Also das war bei einer Geburtstagsparty im Jachthafen. Und äh...

Dorothy: Blanche, wir haben einen Gast! Hallo!

Rose: Hallo, Kinder! Es gibt Champagner. Wir feiern nämlich Al's Pensionierung.

Dorothy: So, sie haben es endlich hinter sich gebracht, Al?

Al: Ja! Irgendwann muss Schluss sein mit den Delikatessen! Alles verkauft! Nur den Lachs hat keiner haben wollen. Kein Wunder! Er roch schon! Hahahahahaha!

Rose: Genau das Selbe hat er gestern erzählt! Da war er auch schon nicht mehr frisch, aber heut stinkt er sicher!

Dorothy: Oh, wie viele Scherze stinken einem! Was mich interessieren würde, was werden sie nun mit der vielen Zeit anfangen?

Al: Also am Montag schlaf ich erst mal aus!

Blanche: Und was kommt nach Montag?

Rose: Dienstag!

Al: Im wesentlichen bin ich zu allem bereit! Heute ist jedenfalls der erste Tag der zweiten Hälfte meines Lebens! Oh! Jetzt muss ich aber! Bis heute Abend! Auf wiedersehen! Bis dann!

Rose: Wiedersehen!

Blanche: Ciao!

Dorothy: Bis bald!

Rose: Bis heut Abend!

Al geht

Rose: Oh, Kinder, ist das aufregend! Jetzt, wo Al nicht mehr arbeitet, haben wir so viel Zeit für einander!

Blanche: Irgendwie muss er was besonderes für dich sein!

Rose: Oh, er ist mehr als was besonderes! Ich glaube, dass ich auf ihn abfahre! Ich mein, ein Wunder ist es nicht! er ist sensibel und herzlich! Und er findet ich bin besser als harte Salami!

Dorothy: Hat er das tatsächlich wörtlich so gesagt?

Rose: Ja, ich hätt's aber nicht wiederholen sollen! Er stammelte es praktisch in der Erregung!

Ernie kommt aus der Garage.

Ernie: Also! Ich sehe sie dann Morgen, Ladys!

Blanche: Augenblick, wo wollen sie hin? Sie waren ja kaum zehn Minuten da!

Ernie: Und? Morgen bin ich wieder da!

Dorothy: Ernie! Hören sie mir bitte zu und hören sie gut zu! Wenn sie jetzt durch diese Tür da raus gehen, brauchen sie sich nicht die Mühe zu machen, wiederzukommen! Das hört sich ja an wie aus "Vom Winde verweht"!

Ernie: Wie sie meinen! Alles gute!

Ernie geht.

Rose: Aber Dorothy, was machen wir den nun?

Dorothy: Ich weiß nicht! Gott, ist das 'n Schlamassel!

Blanche: Mir scheint, wir haben zwei Möglichkeiten! Entweder erflehen wir seine Vergebung oder versuchen einen anderen Handwerker zu finden!

Sophia: Oder die sizilianische Methode! Zündet die Garage an, kassiert die Versicherung und baut ein Sommerhaus mit Blick auf's Meer! Ich persönlich würde das vorziehen!

In der Küche (Dorothy, Blanche):

Dorothy telefoniert.

Dorothy: Nein, ich glaube, das ist doch ein bisschen mehr als wir für einen Umbau ausgeben möchten!... Ja, ich kenne diesen Spruch "Du bekommst was du bezahlst"! Ich kenne aber auch den anderen Spruch "Jede Minute wird ein Trottel geboren"!... Sicher, diese Redewendung ist mir auch bekannt!

Dorothy legt auf.

Blanche: Das war nun der letzte Handwerker im Telefonbuch.

Dorothy: Ach, wen juckt das schon! Ich habe derart die Nase voll von alledem! Ich bin fast bereit aufzugeben!

Blanche: Oh Dorothy, du und aufgeben! Dafür bist du gar nicht der Typ! Denk doch mal, wie oft du in die Wüste geschickt worden bist von einem Mann! Hast du da etwa aufgegeben? Nein Mam! Du hast den Kelch ausgetrunken bis zur bitteren Neige, hast der Demütigung ins Auge gesehen! Und Warum?

Dorothy: Schon gut, Blanche! Ich weiß worauf du hinaus willst!

Blanche: Nein wirklich, Dorothy! Wieso?

Rose kommt zur Tür herein. Sie sieht nicht gut aus.

Blanche: Hallo Rose!

Rose: Hallo.

Dorothy: Schätzchen, was ist denn los?

Rose: Ach ich war den ganzen Nachmittag bei Al!

Blanche: Und? Was ist passiert?

Rose: Gar nichts! Neuerdings ist alles was er tun möchte im Haus sitzen und fernsehen!

Dorothy: weißt du, dass das typisch ist für Leute, die in Pension gehen? Vielleicht solltest du mal mit ihm darüber reden!

Rose: Hmm! Vielleicht sollt ich das!

Sophia kommt aus der Garage.

Sophia: Hallo, hört mal, ich hab einen Spitzenmann für den Umbau gefunden! Folgt mir unauffällig!

Dorothy, Rose und Blanche folgen Sophia in die Garage. Dort ist ein alter Mann, der schon im Rollstuhl sitzt.

Sophia: Darf ich vorstellen, das ist Vincenzo!

Dorothy: flüstert Und wer ist Vincenzo?

Sophia: Wieso? Spielt das 'ne Rolle, wer er ist? Wichtig ist, wer er war! Vor dreissig Jahren etwa war dieser Mann einer von Italiens führenden Architekten, respektiert von der ganzen Welt! Er baute in Europa die berühmtesten, modernen Kathedralen! Na, war es nicht so, Vinzenzo?

Vincenzo: Si, Si!

Sophia: Und heute! Ein mitleiderregendes Wrack, das versucht, vorübergehenden Frauen unter'n Rock zu schauen!

Vincenzo: Si, Si!

Dorothy: Ma!

Sophia: Beruhige dich! er spricht und versteht bloß Italienisch! Vincenzo?

Vincenzo: Si?

Sophia: Du bist ein verschrumpelter Perversling!

Vincenzo: lacht Si, Si!

Blanche: Aber Sophia! Wie soll so ein alter Mann die ganze Arbeit allein machen?

Sophia: Er kann überhaupt nichts allein! Er weiß wie's geht, sagt mir was zu tun ist auf italienisch, ich sag es euch und ihr führt es aus!

Dorothy: Ma, vergiss es! Wir sind keine Zimmerleute!

Blanche: Ich würde sagen, es ist den Versuch wert, wo es doch schon halbwegs fertig ist!

Sophia: Kann ich Vincenzo sagen, dass wir ins Geschäft kommen?

Dorothy: Moment noch! Was wird er uns berechnen?

Sophia: Ich wer'd in fragen! Vincenzo? Quanto costa?

Vincenzo: Costa? Oh! Gratis, gratis! A me mi piace di lavorare un po li a lontano del cento! Capisci! A me mi piace stare in compania delle belle ragazine! capisci?

Sophia: Er sagt es kostet gar nichts, er ist froh, dass er aus dem Heim raus ist und wieder was arbeiten kann! Besonders glücklich macht es ihn, wenn er es mit hübschen jungen Mädchen tun kann!

Dorothy: Also Kinder, wenn er es so sieht können wir ihn nicht kränken, indem wir sein Angebot ablehnen! Ist in Ordnung!

Sophia: Gut! Hier ist die Liste der jungen Mädchen, die ihr ihm besorgen sollt!

Im Wohnzimmer. Rose sitzt auf dem Sofa und liest. Es klingelt und sie öffnet. Es ist Al!

Rose: 'N Abend Al!

Al: Rose! Du siehst wunderhübsch aus!

Rose: Danke! Ich weiß wir gehen nur ins Kino aber mir war einfach nach hübsch anziehen.

Al: Rose, das mit dem Kino. Wärst du böse wenn wir nicht gehen würden?

Rose: Nein! Wonach wär dir denn?

Al: Machen wir doch das Selbe wie gestern Abend!

Rose: Da haben wir gar nichts gemacht!

Al: Das klingt doch prima.

Rose: Komm, setz dich! Wir müssen was bereden.

Al: Hat das bis nach dem Krimi zeit? Da läuft 'ne Episode die ich unbedingt sehen will! Sie ist bis jetzt nur drei mal wiederholt worden.

Rose: Al, was ist neuerdings nur mit dir los? Vor deinem Ruhestand war mir nie so ein aktiver Mann untergekommen! Ja, ich kam direkt aus der Puste, manchmal! Und jetzt bist du so ein Pantoffelspieser! Du solltest mehr aus deinem verdienten Ruhestand machen! Sicher gibt es was, wovon du immer geträumt hast, was du tun wolltest!

Al: Ich hab immer vom Ruhestand geträumt!

Rose: Ich möchte nicht miterleben, dass du irgendwann aufwachst und das Gefühl hast die Gelegenheit für etwas wirklich großes verpasst zu haben!

Al: Rose, wenn man das hört, könnte man meinen, du langweilst dich mit mir! Hör zu! Verschieben wir das auf ein andermal! Ja? Ich bin sowieso sehr müde! Ich ruf dich Morgen an!

Rose: Al?

Al geht zur Tür hinaus.

Rose: Al?

Er schließt die Tür.

Rose: Verdammt!

Garage der Golden Girls (Dorothy, Rose, Blanche, Sophia, Vincenzo):

Die Ladys, ausgenommen Sophia, sind mit Werkzeug ausgestattet.

Vincenzo: Prima di cominciare!

Sophia: Bevor wir anfangen!

Vincenzo: Bisogna che riemo un punto!

Sophia: Lasst uns was klarstellen!

Vincenzo: Io, e solo io, sono il controllo!

Sophia: Ich bin verantwortlich!

Vincenzo: Io sono il patrono!

Sophia: Ich bin der Boss!

Vincenzo: Io sono il maestro!

Sophia: Ich bin der Meister!

Vincenzo: Io sono la ballena!

Sophia: Ich bin das Waalross!

Dorothy: Entweder dein Italienisch ist eingerostet oder er ist der Welt ältester Hippie!

Blanche: Bitte, können wir jetzt endlich anfangen!

Vincenzo: Prima bisogno inspezionare i lavoratori!

Sophia: Als erstes müssen wir die Arbeiter inspizieren!

Vincenzo fährt mit seinem Rollstuhl um die Damen und begutachtet sie.

Blanche: Au! Er hat mich gekniffen!

Sophia: Nur 'n Reflex! Er ist Italiener!

Vincenzo: Adesso cominciamo con le cose semplici!

Sophia: Wir beginnen jetzt mit dem Einfachsten!

Vincenzo: Installare la finestra!

Sophia: Installation des Fensters!

Vincenzo: Dorothea! Tu martieni la finestra ferma!

Sophia: Dorothy, du hälst bitte das Fenster fest!

Vincenzo: Rosa! Tu martelli!

Sophia: Rose, du hämmerst

Vincenzo: Bianca! Tu aviti!

Sophia: Blanche wird am besten nageln! Ich kann nichts dafür aber das hat er gesagt! Ich schwör's!

Vincenzo: Per mantenere la finestra ferma bisogna trovare prima di tutto le... le... le... dobrice!

Sophia: Bohre für den Bolzen einen Anker mit einem fünfsechtsentel Splint! Verbinde dann über den Winkel das Sperrholz mit einer Schraube Größe sechs!

Blanche: Das einzige was ich verstanden habe, war Sex!

Sophia: So wird das nicht funktionieren! Hör zu, e impossibile!

Vincenzo: Si, e impossibile! Ho capito, ho capito! Ma sai cosa voglio fare! Voglia portare li una squadra di uomini per lavorare qui, a spese mie!

Sophia: Vincenzo hat 'ne wundervolle Idee! Er bringt seine eigenen Leute mit, die dann die Garage umbauen! Aber ohne zusätzliche Kosten!

Blanche: Wieso sollte er es umsonst machen?

Sophia: Weil er so senil wie ein Türknauf ist! Und hör auf Fragen zu stellen!

Al kommt in die Garage.

Al: Hallo, ihr lieben!

Rose: Al, was machst du denn hier?

Al: Rose, ich habe über das von gestern Abend nachgedacht! Und du hattest 100%ig recht! Ich vergeude mein Leben!

Rose: Oh! Du glaubst nicht, was du mir damit für 'ne Freude machst!

Al: Es gibt einen Traum den ich oft geträumt hab! Rund um die Welt zu segeln! Und wann sollte ich diesen Traum verwirklichen, wenn nicht jetzt, wo ich pensioniert bin? Darum hab ich beschlossen! ich werden es tun!

Rose: Du hast eine Kreuzfahrt gebucht?

Al: Besser! Ich hab mir ein Boot gekauft und 'ne Crew angeheuert!

Rose: Du hast was?

Al: Hmm! Ja! Mein ganzes Geld wird dabei draufgehen, aber das ist mir egal! Denn ich segle dafür um die Welt! Und alles verdanke ich nur dir! Darum möchte ich, dass du mit mir kommst, Rose!

In der Küche. Rose steht am Herd und kocht. Dorothy und Blanche kommen.

Blanche: Rose, was zum Teufel machst du da? Es ist zwei Uhr Morgens!

Rose: Weißt du, ich konnt nicht schlafen, also bin ich aufgestanden und mach 'n paar Sparamöbenkrispis! Es ist ein alter skandinavischer Mitternachtssnack!

Dorothy: Verstehe. Nach einer Nacht mit Notsüchten und Plündern schätzt ein Wickinger eben eine Kleinigkeit zu seinem Cacao!

Blanche: Aber stinken tut's! Gotterbärmlich!

Rose: Das ist richtig! Wenn du glaubst, du müsstest dich wegen des Gestanks übergeben sind sie fertig! Wer möchte was?

Dorothy: Buää! Ein Wunder dass die Wickinger beim Genuss dieser Dinger nicht wieder zu Kannibalen geworden sind!

Rose: Aber was für ein Unsinn, Dorothy! Sie sind köstlich, man muss sie nur zu essen verstehen! Du hälst dir die Nase mit einer Hand zu und steckst dir mit der anderen ein Krispi in den Mund! Das schmeckt wie Käsekuchen, frische Erdbeeren und Schokoladeneiscreme!

Dorothy und Blanche halten sich die Nase zu und probieren.

Blanche: Hmm! Mein Gott, du hast recht! Das ist das Beste, das ich je gegessen habe!

Dorothy: Tatsächlich! Es ist delikat!

Sophia kommt zur Tür herein, sie sieht, dass sich Rose, Dorothy und Blanche die Nase zuhalten.

Dorothy: Hallo Ma!

Sophia: Jetzt Moment mal! Das kann man nicht vom Flur bis hier riechen! Nein!

Blanche: Sophia! Rose hat uns was gebacken!

Rose: Ja! Und es ist wunderbar geworden! Aber ich bin immer noch durcheinander!

Blanche: Ach ja! Weil du nicht weißt, ob du nun mitfahren sollst mit Al?

Dorothy: Nein, Blanche! Vermutlich deshalb, weil Garry Hart seine Motelrechnung nicht bezahlen kann!

Rose: Natürlich bin ich seinetwegen durcheinander! ich weiß nicht, was ich tun soll!

Dorothy: Ich wüßte, was ich sagen würde, wenn ein Mann mich bäte, mit ihm um die Welt zu segeln!

Sophia: Du bringst nicht mal einen dazu, dich zu 'ner Tasse Kaffe einzuladen! Das möcht' ich erleben, um die Welt segeln! Als wär da 'ne Warteschlange rund um den Block! Vielleicht stellen wir einen Nummernautomaten auf, wie auf dem Sozialamt! Rund um die Welt, Ja!

Dorothy: Ja doch, ich hab's ja begriffen, Ma!

Sie setzen sich an den Küchentisch.

Rose: Ich fürchte nämlich, ich habe Al zu etwas überredet, das er in Wirklichkeit gar nicht tun möchte!

Blanche: Und weiter? Vielleicht ist es tatsächlich so, aber du hast ihn von der Couch hochgekriegt! Was ist daran falsch?

Dorothy: Es ist das Beste, das ihm passieren konnte! Und auch das Beste für dich, Rose! Hast du wenigstens schon mal daran gedacht, sein Angebot anzunehmen?

Rose: Unmöglich! Ganz ausgeschlossen! Ich hab' schließlich Verpflichtungen!

Blanche: Rose! Hast du denn nie Lust drauf irgendwas wildes und verrücktes, impulsives zu tun?

Rose: Nein! Ich bin aus St. Olaf! Dort muss man unterschreiben, wenn man fünfzehn ist, dass man nie so was tun wird! So hält man die Leute davon ab, ihre Häuser albern anzustreichen! Wüßte ich doch bloß, was ich tun soll! Ich werde darüber schlafen Kinder!

Sophia: Darüber schlafen, Männer, Sex! Immer hör ich von euren sexuellen Problemen! Was ist mit meinen sexuellen Problemen?

Dorothy: Ma, was ist dein sexuelles Problem?

Sophia: Ich hab' keinen Kerl! Erst kürzlich hab ich gelesen, dass eine Frau mit dreiundachtzig sexuell besonders aktiv ist!

Blanche: Sophia! Ich hab das zufällig auch gelesen, da stand dreiunddreißig!

Sophia: Wirklich? Dann waren alle Gefühle, die mich in letzter Zeit quälen Blähungen. Entschuldigt, dass ich gestört habe! Gute Nacht!

Garage der Golden Girls.

Die Garage ist voller alter Männer. Dorothy, Blanche und Sophia kommen.

Vincenzo: Luigi, Luigi, per favore! Taglia un po!

Sophia: Die müsst ihr gesehen haben! Vincenzos neue Arbeitstruppe!

Dorothy: Die haben schon an der Via Apia Antiqua gebaut!

Sophia: Ein bisschen mehr Respekt! Das sind alles Meister ihres Faches!

Rose kommt.

Rose: Hallo Kind... Wer sind die alten Männer?

Dorothy: Na, wer wohl! Die sieben Zwerge, Rose! Die Jahre ohne Schneewittchen gingen nicht spurlos an ihnen vorbei!

Blanche: Das sind Vincenzos Freunde, Rose.

Rose: Oh! Stimmt! Ja! Das hat ich vergessen. Mir geht so viel durch den Kopf in letzter Zeit.

Blanche: Hast du dir das mit Al überlegt?

Rose: Schon, aber ich konnt' mir nicht schlüssig werden!

Vincenzo: Rosa! Finischi il lavoro con i tuoi problemi, capischi?

Sophia: Vincenzo sagt, er hat eine Lösung für dein Problem!

Rose: Was? Wirklich? Dann übersetz es für mich, Sophia!

Sophia: Mein Italienisch ist ein bisschen eingerostet, aber er sagte: Stellt euch bitte vor, Sizilien 1939. Anfang des Krieges. Ein vielversprechender junger Architekt bekommt ein Angebot, der Obermacker zu sein, bei einem Anbau am Vatikan.

Dorothy: Moment mal, Ma. Dein Italienisch ist eingerostet aber du weißt das Wort für Obermacker?

Sophia: Das war der Spitzname meines Bruders als er noch klein war! Der junge Mann ist im Zweifel. In den Zug nach Rom zu steigen bedeutet möglicherweise feindliche Bomben. Aber bleibt er daheim, verpasst er die Chance in die Geschichte einzugehen!

Dorothy: Was packt er doch für bedeutende Aussagen in so ein paar Worte?

Sophia: Ah! Halt den Mund! Am Ende wählte er die Sicherheit. Eine Entscheidung, die er noch heute bereut! Ein halbes Jahrhundert später. Denn er hat erkannt. Ein Leben ohne Risiko ist überhaupt kein Leben.

Rose: Sophia, sag Vincenzo das ist eine wundervolle Geschichte. Die mir bei der wohl wichtigsten Entscheidung meines Lebens geholfen hat! Und jetzt ruf ich Al an und sag ihm, dass ich mit ihm um die Welt segeln werde.

Rose verlässt die Garage.

Blanche: Sophia! Hat Vincenzo wirklich all das gesagt?

Sophia: Natürlich nicht! Er ist Handwerker, ich bin der Philosoph! Er sagte: Alle Mann raus aus der Garage bis die Arbeit fertig ist!

Dorothy: Wieso das?

Sophia: Für so einen alten Knacker mit grauem Star seht ihr aus wie schwedische Stewardessen!

Blanche: Oh!

Sophia: Ja, das Alter spielt einem grausame Streiche! Jetzt kommt!

Auf dem Schiff. Dorothy und Blanche stehen neben einem Tisch. Sophia kommt hinzu.

Sophia: Danke, dass ihr mich am Parkplatz stehen gelassen habt! Es ist ja nicht so als würden fragwürdige Gestalten Nachts bei den Docks rumlungern!

Dorothy: Oh, Ma! Niemand treibt sich da rum!

Sophia: Ja, ich weiß! Leider! Ich hatte gehofft, ich könnte was für dich für Samstag arrangieren!

Rose kommt hinzu. Sie ist sehr aufgeregt.

Rose: Ahoi, Kinder! Willkommen an Bord!

Dorothy: Hallo, Rose! So aufgekratzt hab ich dich ja noch nie gesehen!

Rose: Ja, ich bin total aus'm Häuschen! Na los! Nehmt euch Champagner! Ich werd' mich erst mal bei Al dafür bedanken, dass er so 'ne tolle Party veranstaltet!

Rose geht wieder.

Blanche: Uh! Ich liebe Champagner!

Dorothy: Oh! Aber ich erst! Das Problem ist nur, wenn ich 'n paar Gläser intus hab, küss ich jeden Mann in Reichweite! Hahaha!

Im Hintergrund hört man einen Platsch. Kurz darauf einen Schrei: "Mann über Bord!"

Dorothy erschrickt.

Blanche: Das war reiner Zufall, Dorothy!

Am vorderen Teil des Schiffes. Rose hat Al gefunden.

Rose: He, Al! Ich hab schon überall nach dir gesucht!

Al: Wirklich? Ich hab mich doch gar nicht vom Fleck bewegt! Rose, ich muss dir was wichtiges sagen.

Rose: Oh, gleich, Al! Lass mich bitte als Erste was sagen! Ich muss dir gestehen, wenn ich an die bevorstehende Reise denke, fall ich fast in Ohnmacht vor Aufregung! Und ich bin so glücklich, dass du mich mitnimmst auf dieses Abenteuer. Ich Liebe dich, Al. Und ich würde immer und überall mit dir hingehen. Und der Polarstern wird uns leiten.

Al: Ich liebe dich auch, Rose. Nur, das ist nicht der Polarstern. Das ist die Turmspitze der spanischen Radiostation!

Rose: Na fein! Hauptseite es leuchtet, meine ich. Und verschwindet nicht bei Tage wie der Stern!

Al: Rose! Ich fürchte, ich muss spucken!

Rose: Aber es sollte ein kleiner Witz sein, Al. Ich lach immer über deine!

Al: Nein, du verstehst nicht. Ich bin Seekrank!

Rose: Im Ernst? Wir sind noch angeleint!

Al: Nein, ich segele nicht um die Welt! Ich hab keinen Tropfen Abenteurerblut in mir, Rose.

Rose: Aber das macht doch nichts! Du warst drauf und dran, es zu tun! Beide waren wir drauf und dran! Wir sind immerhin an Bord gegangen. Die meisten würden das sichere Ufer nicht verlassen.

Al: Meinst du?

Rose: Natürlich, warum sollte ich lügen! Und glaube nur nicht, wir beide wären nicht für ein Abenteuer gut! Es gibt so viel, was wir versuchen könnten. Bist du schon mal am Space Mountain in Disneyworld gewesen? Wenn ich mir das vorstelle! Wir schießen wie eine Rakete hoch und wieder runter und drehen und drehen und im Sturzflug wieder runter! Und dann...

Al muss sich übergeben.

Rose: Na ja, dann laufen wir nur 'n bisschen rum und lassen uns mit Goofy fotografieren.

In der Küche (Dorothy, Blanche):

Rose kommt aus dem Wohnzimmer.

Rose: Hallo, Kinder! Na, wie seh ich aus?

Blanche: Wofür hast du dich denn so fein angezogen?

Rose: Al und ich machen ein Picknick bei den Philharmonikern im Park!

Dorothy: Oh! Ich wußte gar nicht, dass Al so ein Musikfreund ist.

Rose: Oh! Ist er nicht. Er möchte nur wissen, was für Picknickfleisch man in diesem Jahr isst!

Sophia kommt aus der Garage.

Sophia: Kommt mit! Vincenzo sagte, er ist fertig! Er will, dass wir es uns ansehen!

Rose: Oh! Da bin ich gespannt!

Dorothy, Rose, Blanche und Sophia gehen in die Garage. Dort sitzt Vincenzo auf seinem Rollstuhl und betrachtet stolz seine Arbeit. Er hat aus der Garage eine Garage gemacht.

Blanche: Aber was soll das?

Dorothy: Das ist ja furchtbar!

Rose: Ich gebe zu, es ist ein bisschen düster, aber mit ein paar Pflanzen und möglichst hellen Möbeln...

Dorothy: Es ist eine Garage, du Dummchen! Ma! Wie konnte das passieren?

Sophia: Vincenzo! Non un garage! Ma una stanza da letto!

Vincenzo: Stanza da letto? Sophia! Tu mi hai detto, dammi un garage di prima classe! Ti ho dato un garage di prima classe!

Sophia: Es muss ein Missverständniss sein! Seht ihr, in Sizilien gibt es die verschiedensten Dialekte! Da hat praktisch jede Stadt einen eigenen Dialekt! Im Grunde hat jeder Haushalt seinen eigenen Dialekt! Das erklärt auch, weshalb die italienische Armee so erfolgreich ist wie das Bobschlittenteam aus Jamaika!

Vincenzo: Ma io posso rifare tutto. Cambiamo questa garage in una stanza da letto!

Sophia: Er sagt, er bedauert den Fehler und ist bereit alles umzuwandeln in ein Schlafzimmer.

Blanche: Nein! Bitte nicht! Das überlebe ich ein zweites Mal nicht! Nein, dank ihm für seine Arbeit und sag ihm als Garage wär es hier ja sehr hübsch.

Sophia: Grazie, Vincenzo! Ho un offerta che non poi rifiutare! Mia figlia Dorothy.

Vincenzo: Aha! Dorothy!

Vincenzo steigt aus seinem Rollstuhl auf und will Dorothys Hand erreichen.

Dorothy: Ma!

Sophia: Ich glaube, ich habe ihm versehentlich deine Hand versprochen!

Vincenzo: Si, Dorothea!

Sophia: Na, wenigstens ist er Italiener!

Ende