Golden Girls 5.17: 72 Stunden
Credits
Originaltitel:The Golden Girls: 72 Hours
Regie:Terry Hughes
Darsteller:
Schauspieler Charakter
Bea ArthurDorothy Zbornak
Rue McClanahanBlanche Devereux
Betty WhiteRose Nylund
Estelle GettySophia Petrillo
Tony CarreiroDoktor
Peggy Walton-WalkerRezeptionistin
Inhalt:Rose erhält einen Brief von dem Krankenhaus, in dem ihre Gallenblase entfernt wurde. Sie soll dort vorbeikommen, um einen Aids-Test zu machen, da sie bei der Operation eventuell mit HIV-positivem Blut in Berührung gekommen sei. Ihre Freundinnen begleiten die nervöse Rose in das Hospital, wo sie sich unter dem Namen "Dorothy Zbornak" anmeldet. Als Rose nach der Blutabnahme erfährt, dass sie wieder nach Hause gehen kann und 72 Stunden warten muss, bis das Ergebnis feststeht, ist sie mit den Nerven am Ende. Wie soll sie die nächsten drei Tage bloss überstehen? Das fragen sich auch die anderen "Golden Girls", denn sie haben es nicht eben leicht mit Rose. Zum Glück ist da noch die Organisation einer Wohltätigkeitsauktion zum Erhalt der Feuchtgebiete, die die "Golden Girls" auf Trab hält.
Abschrift von:Erwin Santa ()
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Erklärung
Alle Rechte an der Fernsehserie "The Golden Girls" und ihren Charakteren liegen bei den entsprechenden Produktionsfirmen.
Abschrift

Anfangstitel

In der Küche der Golden Girls. Sophia und Blanche sitzen am Tisch und trinken Kaffee, als Dorothy wütend hereinstürmt.

Dorothy: So ein Idiot! Der allerdämlichste, blödeste Trottel! Falls es jemals möglich ist, jemanden durch die Telefonleitung mit beiden Händen zu erwürgen!

Sophia: Du bist kein Morgenmensch, nicht mein Kätzchen?

Dorothy: Es geht um den Partyservice für das Bankett zur Rettung der Wadlandssümpfe! Er ist 'ne Woche zu spät mit dem Menü und jetzt schlägt er mir ausgerechnet Wildente und Krabben vor! Die kommen aus den Wadlands! So als gäbe man ein "Rettet die Wale" Bankett auf einem japanischen Walfänger!

Sophia: Und gibt's auch eine Bar?

Dorothy: Genau, Ma! Das ist auch so ein Problem! Niemand schert sich darum! Ist dir klar, was passiert, wenn wir keine Sümpfe mehr haben?

Sophia: In New Jersey gibt's keinen Gestank mehr!

Dorothy: Es ist mir über den Kopf gewachsen, Kinder! Ich mein' das mit dem Bankett, Pressemitteilungen, Gesuche unterschreiben, Ma, was soll ich jetzt bloß tun?

Blanche: Dorothy, ich helf' dir!

Dorothy: Oh, Blanche, das ist nett! Aber, Schätzchen, bist du nicht ebenfalls völlig überlastet mit der Arbeit für dich selbst?

Blanche: Sicher meld' ich mich nicht immer als erste freiwillig, aber, ich hab' im Grunde einen Febel für Bayos! Zufällig wurde ich nämlich in einem Sumpf zur Frau!

Sophia: Ich dachte, in einem Heisluftballon!

Dorothy: Ich dachte, es geschah bei einem Pfannkuchenfrühstück!

Blanche: Die beiden male zählen nicht! Ich meine, seinerzeit schon, aber dies ist definitiv die Geschichte, wie ich meine Jungfräulichkeit verlor!

Sophia: Wirklich nett von dir, etwas so persönliches mit uns zu teilen! In einem Bajo?

Blanche: Mhm!

Sophia: Du Flittchen!

Sophia geht und Rose kommt mit der Post in die Küche.

Rose: Die Post ist da!

Dorothy: Oh, Rose, du bist hier, das ist gut! Ich bin absolut überfordert mit dieser Wadlandgeschichte! Und wie üblich weiß ich, ich kann auf dich zählen!

Rose: Tut mir leid, Dorothy!

Dorothy: Wie? Aber... Rose, du hilfst doch immer bei solchen Sachen aus! Du hast Erfahrung mit so was! Du hast auch zur Rettung der Reichen etwas gespendet!

Rose: Ich hab' viel zu viel Wohltätigkeitsarbeit gemacht! In den letzten drei Monaten war ich bei so vielen Tombolas und Backwarenständen und Autowäschen, das muss jetzt ein Ende haben!

Dorothy: Na gut! Irgendwie muss ich damit zurechtkommen!

Rose öffnet ihre Post. Sie sieht besorgt aus.

Blanche: Was ist das, Rose? Stimmt was nicht?

Rose: Ich bin mir nicht sicher! Das Saint Lucas Krankenhaus bestellt mich zu einem Test! Die haben damals meine Gallenblase entfernt!

Dorothy: Zeig's mir doch mal, Rose!

Rose: Die werfen alles weg, nach der Operation!

Dorothy: Das Schreiben, Rose!

Rose: Ach so! gibt Dorothy den Brief Hier!

Dorothy: liest Hm! Sie haben dir Blut übertragen, als du da warst! Sie meinen, das Blut könnte HIV-Antikörper enthalten haben!

Rose: HIV? geschockt Warte mal! Du redest von Aids! Da stimmt was nicht! Die haben sich sicher geirrt!

Dorothy: Keine Panik, es besteht nur die Möglichkeit! Doch bloß zur Vorsicht!

Rose: Was soll ich tun?

Blanche: Wir rufen da an und machen einen Termin aus! Es wird bestimmt alles gut!

Rose: Meint ihr?

Blanche: Dessen bin ich mir sicher! Jetzt beschäftigen wir uns mit Dorothys Bankett! He, ich wüßte was lustiges!

Dorothy: Oh, wir sollten versuchen, das Geld an einem Abend zusammen zu kriegen!

Blanche: Ich weiß!


Dorothy und Sophia sitzen auf dem Sofa im Wohnzimmer. Sophia liest und Dorothy telefoniert.

Dorothy: Ja, aber hier geht es um eine wichtige! ... Ja, ja, ich versteh' schon! Ich verstehe!

Sie legt den Hörer auf, in dem Moment, als Blanche nach Hause kommt.

Blanche: Mann, es gibt schon Leute!

Dorothy: Was ist los, Blanche?

Blanche: Oh, Dorothy, die Menschen interessieren sich einen Dreck für die Rettung der Wadlands! Drei Stunden hab' ich im Einkaufszentrum in der Bude gesessen und kein Mensch wollte sich darüber informieren! Was wir brauchen ist irgendeine Art von Sumpf-Reklame-Quiz! Wie viele Blutegel sind wohl in dem Glas?

Dorothy: Nein, das sehe ich nicht so, Blanche!

Blanche: Gut, dann nicht! Wie wär's mit einer Prominentenauktion?

Sophia: Wenn ich mir einen Prominenten ersteigere, könnt' ich morgens immer mit René Lopes duschen!

Dorothy: Ma, ich hatte keine Ahnung, dass du ein René Lopes Fan bist!

Sophia: Das bin ich nicht, aber wen kann ich mir bei meiner Rente schon leisten?

Blanche: lacht Nein, das hast du missverstanden! In einer Prominentenauktion stiften berühmte Persönlichkeiten Gegenstände aus ihrem Besitz, damit sie versteigert werden!

Dorothy: Das ist eine gute Idee, Blanche, aber leider ein bisschen zu spät! Wo finden wir so schnell Prominente, die gleich Sachen parat haben, um sie zu spenden!

Blanche: Oh, ich hab' doch Beziehungen! Zufällig kenn' ich ein paar berühmte Persönlichkeiten!

Dorothy: Wen?

Blanche: Na ja, ich offenbare euch nicht seinen Namen, aber ich geb' euch einen Hinweiß! Ich weiß, was das "F" in William F. Bagley bedeutet!

Rose kommt aus ihrem Zimmer.

Rose: Möchte mich jemand zum Krankenhaus fahren?

Blanche: Du musst doch erst in drei Stunden da sein!

Rose: Ich möchte möglichst früh da sein! Aber wenn mich keiner hin fahren will, geh' ich ohne euch! Ich muss mich sowieso daran gewöhnen, allein zu sein!

Blanche: Was willst du damit sagen?

Rose: Ach, wenn der Test positiv ist, wollt ihr doch sowieso nichts mehr mit mir zu tun haben! Ihr, und Miles und überhaupt!

Dorothy: Aber Rose, das entspricht doch gar nicht der Wahrheit! Ich bin sicher, Miles denkt genauso wie wir!

Rose: Wie soll ich's ihm beibringen?

Dorothy: Im Moment brauchst du überhaupt nichts zu sagen! Du gehst doch jetzt nur zu einem Test!

Rose: Das ist nicht nur irgendein Test, Dorothy!

Sophia: Ich weiß, was du fühlst! Ich kann mich erinnern, wie nervös und in welcher Panik ich war, als man mich auf mein Erinnerungsvermögen getestet hat!

Rose: Und was hast du getan?

Sophia: Normalerweise schütt' ich ein Bleichmittel rein!


Im Krankenhaus. Rose, Blanche und Dorothy stehen an der Rezeption.

Rezeptionistin: Kann ich helfen?

Rose: Ja, ich glaube schon! Ich habe um zwei Uhr einen Termin für einen Aiz-Bluttest! Mein Name ist... flüstert Wissen sie, ich heiße...

Rezeptionistin: Wenn sie das lieber wollen, können sie auch anonym bleiben und uns einen fiktiven Namen für die Akten nennen!

Rose: Das find' ich aber sehr gut! überlegt Dorothy Zbornak!

Rezeptionistin: Gut! Wir rufen sie auf und sie gehen zum Berater und danach zum Arzt! Setzen sie sich doch, Miss...

Rose: Zbornak! Dorothy Zbornak! Zett, Be, O...

Dorothy: wütend Rose!

Sie setzen sich auf drei Stühle, die vor ihnen stehen.

Rose: Mann, ist das furchtbar! Ich mein', die fiktiven Namen!

Blanche: Schätzchen, das ist sinnvoll! Bei positivem Test hat man Schwierigkeiten, eine Stelle zu finden und sich zu versichern! Es ist furchtbar!

Rose: Die ganze Prozedur ist furchtbar! Ich wollt', es wär vorbei!

Blanche: Das wird es auch bald sein!

Rose: Seit 1952 hab' ich nicht mehr solche Angst gehabt, als St. Olafs aktivster Vulkan auszubrechen drohte! Zum Glück waren grad ein paar Druidenpriester in der Stadt, um Hinkelsteinworld einzuweihen! Sie sagten, sie könnten es aufhalten, wenn sie die dümmste Jungfrau in der Stadt opfern würden! Ich weiß nicht mehr, warum ich da meine Hand hoch hielt! Es muss die Aufregung in dem Moment gewesen sein! Aber sie sagten, der einzige Weg um den Ausbruch zu

verhindern, wäre, dass ich unter ihren Beinen hindurch auf den Vulkan krieche und sie mir auf den nackten Po klatschen! Und was jetzt kommt, glaubt ihr mir bestimmt nicht! Es stellte sich später heraus, dass es überhaupt keine Druidenpriester gewesen sind! Nur so ein paar Spasvögel, die sich ein bisschen amüsieren wollten!

Dorothy: Die Geschichte ist Wirklich unheimlich, Rose!

Rose: Warum rufen sie mich nicht auf, damit ich's endlich hinter mich bringe!

Blanche: Rose, komm her, Schätzchen, ich muss mit dir reden!

Rose und Blanche entfernen sich von Dorothy.

Rose: Worüber?

Blanche: Normalerweise würd' ich die Geschichte für mich behalten, aber du sollst es wissen! Ich wurde auch untersucht und ich weiß, was du durchmachst!

Rose: Und weswegen?

Blanche: Nun, ich ließ mich testen! Dann hab' ich lange ein schlechtes Gewissen gehabt, weil ich mit so vielen Männern zusammen bin! Aber wenn ich jetzt mit einem gehe kenn' ich seine gesamte Vergangenheit und wir lassen die nötige Vorsicht walten! Du siehst also, ich verstehe, dass es nicht leicht ist, so etwas durchzumachen!

Rose: Danke, Blanche!

Rezeptionistin: Mrs. Zbornak!

Rose: Dorothy Zbornak?

Dorothy: Rose!

Rose: Jetzt geht's los!

Blanche: Komm, Dorothy! Ich geh mit dir!

Rezeptionistin: Kommen sie!

Die Rezeptionistin führt Rose und Blanche in das Arztzimmer. Sophia kommt und setzt sich neben Dorothy, die bei der Anmeldung wartet und liest.

Sophia: Dorothy!

Dorothy: Ma, wo bist du gewesen?

Sophia: Ich finde es schön, in einem Krankenhaus herum zu gehen und gute Stimmung zu machen!

Dorothy: Oh, das ist lieb, Ma!

Sophia: Ich hab' mir meine Medikamente verschreiben lassen und dann in der Altenstation gesungen "Alles was du kannst, kann ich noch besser!"

Dorothy: Ma!

Sophia: Vor Wut haben sie mit Wackelpudding nach mir geworfen! Soweit man das werfen nennen kann! Was liest du da?

Dorothy: Die Broschüre über Aiz und Teenager! Ich finde das wirklich entmutigend! Die meisten Eltern sprechen mit ihren Kindern nicht über Sex! Dabei ist es so wichtig, dass sie ihre Hemmungen endlich über den Haufen werfen!

Sophia: Gott sei dank war ich eine fortschrittliche Mutter!

Dorothy: Ja! Ich war verblüfft, wie du die medizinischen Ausdrücke gebraucht hast! Du sagtest "Lass dich nie von einem Jungen du weißt schon wo berühren!". Das Wort "Wo" hast du buchstabiert!

Sophia: Ich war vielleicht altmodisch, aber die Zeiten haben sich geändert! Deshalb hab ich dir in der Apotheke ein paar Kondome gekauft! Deine Liebhaber stülpen sie am besten du weißt schon We O eR Ü Be E eR!


Blanche und Rose sitzen im Arztzimmer und warten auf den Arzt.

Blanche: Ach, Rose, ich weiß nicht, was ich sagen soll, damit du dich besser fühlst!

Rose: Sag, ich wär' gesund!

Blanche: Weißt du, wir neigen immer dazu, gleich an das Allerschlimmste zu denken, und wenn der Bescheid dann endlich kommt, ist es halb so schlimm, wie wir anfangs dachten!

Der Doktor kommt in das Zimmer.

Rose: Und?

Doktor: Na ja, so wie's aussieht sind sie in bester körperlicher Verfassung! Noch irgendwelche Fragen?

Rose: ängstlich Aber ja! Hab' ich es nun?

Doktor: Oh, in spätestens drei Tagen haben wir die Ergebnisse!

Rose: Drei Tage? Worüber reden sie denn? Wenn ich ins Krankenhaus gehe um einen Aiz-test zu machen, will ich's auch wissen!

Doktor: Tut mir leid, aber es geht nicht schneller! Wir brauchen so lange, um sicher zu sein! Ich dachte, das wissen sie!

Rose: Das hab' ich nicht gewusst! Zuerst macht ihr mir die Transfusion und jetzt erzählt ihr mir das!

Blanche: Schätzchen, ich glaube nicht, dass du viel tun kannst!

Rose: Natürlich kann ich das! 'Ne ganze Menge kann ich tun! Zum Beispiel 72 Stunden im Haus sitzen, voller Angst, dass er zeigt auf den Arzt zu mir sagt, ich habe was, das mich umbringt! Wie soll ich das bloß überstehen? Wie komm ich denn über die nächsten drei Tage?

Wütend stürmt Rose aus dem Zimmer. Blanche bedankt sich beim Doktor und geht ihr nach.


Am nächsten Morgen sitzen Blanche und Sophia am Tisch in der Küche, während Dorothy telefoniert.

Dorothy: Was meinen sie damit, dass sie zurücktreten? ... Äh! ... Kann ich ihren Entschluss durch irgendetwas ändern? ... Ja, ich verstehe! ... Ja! ... Wiederhören! legt den Hörer auf und setzt sich an den Tisch Wie schön! Jetzt hab' ich kein Orchester fürs Bankett!

Blanche: Was ist passiert?

Dorothy: Sie spielen jetzt auf der "befreiten Oriega - Wohltätigkeitsveranstaltung!"

Blanche: Ach so!

Rose kommt nach Hause.

Rose: Tag, Kinder!

Blanche: Rose, was tust du da draußen schon so früh morgens?

Rose: Ich hab' einen Ausflug gemacht, weil ich nicht schlafen konnte, nach Alabama! Blanche, hast du gewusst, dass es in einer Raststätte in Tascalusa ein Eiergericht gibt, das nach dir benannt ist?

Blanche: Wirklich? Wie wird das gemacht?

Sophia: Auf dem Rücken! Rose, geht's dir gut?

Rose: Mir geht's sehr gut! So gut, wie noch nie! Ich fühl' mich so fabelhaft, dass ich nicht einmal diese Testergebnisse wissen will!

Dorothy: Also Rose...

Rose: Oh, da haben wir ja schon die Sachen für die Prominentenauktion! Sie öffnet die Schachtel, die auf dem kleinen Anrichtetisch vor dem Fenster steht Linda Evans Puderdose!

Dorothy: Jetzt hör doch mal zu, Rose?

Rose: Wo habt ihr das Kleid, dass Jamie Faer aus Mescht spenden wollte?

Dorothy: Das haben wir noch nicht!

Rose: Er hat's versprochen!

Blanche: Schätzchen, wir haben so viel anderes Zeug, das geht klar!

Rose: Nein, das geht nicht klar! Er hat euch im Stich gelassen, aber das überrascht mich nicht! Klinger war unzuverlässig und jetzt ist er's wieder!

Dorothy: Rose, immer mit der Ruhe!

Rose: Oh, ich bin diejenige, die die Ruhe behalten soll? Ich? Während die Klingers dieser Welt allen ins Gesicht treten?

Dorothy: Rose, du bist hysterisch, Schätzchen!

Sophia: steht auf Ich hab's im Kino gesehen!

Rose: Wie konnte er das tun und was stimmt nicht mit dem Mann?

Prompt gibt Sophia ihrer Tochter eine Ohrfeige.

Dorothy: Ma, das hast du dir gut gemerkt!

Blanche: Hört mal, ich denke, wir stehen alle ein wenig unter Stress, oder nicht? Ich hab' eine Idee! Gehen wir ins Kino und zum Essen, auf meine Kosten!

Rose: Wieso denn nicht? Es sind immer noch zweiundfünfzig Sunden, die ich totschlagen muss!

Rose und Blanche gehen. Dorothy und Sophia bleiben in der Küche zurück.

Dorothy: Das ist zuviel, ich fühl' mich furchtbar!

Sophia: Ja, und ich fühl' mich wirklich schuldig! Jamie Faers Kleid ist gekommen! Eben hab' ich mich erinnert, wo ich's hab'!

Dorothy: Wo denn?

Sophia: Wie seh' ich aus?


Dorothy sitzt auf dem Sofa im Wohnzimmer der Golden Girls. Sophia kommt.

Dorothy: Ma, was hast du zwei Stunden in meinem Badezimmer gemacht?

Sophia: Howky-Powky getanzt, was glaubst du wohl?

Dorothy: Warum warst du in meinem Badezimmer?

Sophia: setzt sich Mit meinem stimmt was nicht!

Dorothy: Was denn?

Sophia: zögert Rose hat's benutzt!

Dorothy: Ma, das ist sehr dumm und paranoid!

Sophia: He, ich mach fortschritte! Gestern bin ich auf das Klo in der Tankstelle gegangen!

Dorothy: Weißt du, dass solche Einstellungen wie deine zu der allgemeinen Panik beitragen? Was ist denn bloß los mit dir?

Sophia: He! Ein kleiner Ausrutscher und du machst ein Mordstheater! Kommt nicht wieder vor! Reg' dich ab!

Blanche kommt mit einem Becher aus der Küche.

Blanche: Wieso steht hier ein R auf einem der Kaffebecher?

Sophia: Äh... R für Richtigen, mit nichts heißt ohne Coffein!

Dorothy: Ich glaub' dir nicht!

Sophia: Hört zu! Ich weiß mit dem Verstand genau, dass ich mich nicht anstecken kann! Aber jetzt, wo es so in die Nähe kommt ist es zum fürchten!

Blanche: Sophia, du musst einen Weg finden, damit fertig zu werden!

Sophia: Ich versuch's! Ich versuch's! Ich bin sonst gar nicht so! zu Dorothy Ich benutz' deine Zahnbürste seit Monaten!


Rose sitzt in der Küche am Tisch und trinkt Kaffe. Blanche kommt und setzt sich neben sie.

Blanche: Hallo, Rose! Was gibt's?

Rose: Ach, ich beiss' mir in den Hintern, weil ich mich nicht um meine Gallenblaße gekümmert hab'! Und weil ich ins Krankenhaus gegangen bin um mich operieren zu lassen und weil ich mir Blut geben lies, ohne sie erst zu fragen "Oh, verzeihen sie, aber sind sie sicher, dass es mich nicht irgendwann tötet?"

Blanche: Na, na, Rose! Sei ganz ruhig!

Rose: Warum sagt mir jeder, ich soll ruhig sein? Ich bin nicht im Stande jetzt ruhig zu sein! Ich habe womöglich Aiz! Und ich hab' höllische Angst davor! Und jedesmal, wenn ich den Mund aufmache um darüber zu reden, sagen alle "Rose, sei ganz ruhig!"

Blanche: Tut mir leid, Schätzchen!

Rose: Warum ich, Blanche? Ich hab' keine Lust mehr, zu tun als ob ich ruhig sei, nur damit ihr nicht sagt "Sei ganz ruhig!" Ich hab' es satt, dass ihr sagt "Sei ganz ruhig!", nur damit ich nicht zusammenbreche! Warum passiert das ausgerechnet mir? Ich meine, das ist für so Leute wie mich überhaupt nicht vorgesehen! steht auf Du musst doch schließlich mit hunderten von Männern im Bett gewesen sein! Ich hatte ja bloß eine lächerliche Operation!

Rose geht ins Wohnzimmer. Blanche folgt ihr!

Blanche: He, warte mal! Heißt das, ich soll es haben und nicht du?

Rose: Nein, ich wollte nur sagen, dass ich ein guter Mensch bin! Ja, ich bin sehr tugendhaft!

Blanche: Aiz ist keine Krankheit, die für schlechte Menschen vorgesehen ist, Rose! Es ist keine Strafe Gottes für die Menschen, die sündigen!

Rose: Du hast recht, Blanche!

Blanche: schreit Verdammt noch mal hab' ich recht! Pause Entschuldige meine Brüllerei!

Rose: Es muss dir nicht leid tun, es ist das, was ich brauche! Oh Gott, diese Warterei macht mich noch verrückt! will in ihr Zimmer gehen, dreht sich noch mal um Blanche, als man dich getestet hat, was hast du da gemacht?

Blanche: Ich hab's für mich behalten und mich den anderen gegenüber wie ein Stinktier aufgeführt!

Rose: Kein Wunder, dass wir's nicht bemerkt haben!


Blanche und Sophia sitzen am Tisch in der Küche. Dorothy bringt Kaffee.

Dorothy: Diese drei Tage bringen Rose noch um!

Blanche: Was sie vor allem braucht, ist, dass wir die Nerven behalten!

Sophia: Und die behalten wir auch! will trinken O Gott! Ich hab' einen R-Becher!

Dorothy: Ma, mach jetzt schluss damit! Hier!

Sophia und Dorothy tauschen die Becher.

Blanche: Hört mal! Wir sind die einzige Familie, die Rose noch hat und wir müssen ihr dabei helfen mit der Sache fertig zu werden!

Dorothy: Stimmt!

Sophia: Natürlich!

Blanche: Also! Auf ihr Wohl, was immer geschieht, was immer der Test auch ergibt, wir sind für sie da!

Sophia: Dorothy, gib ihn mir!

Dorothy gibt Sophia den "R-Becher" und die drei stoßen an.


Rose liegt auf einem Liegesessel auf der Terrasse. Dorothy kommt zu ihr.

Dorothy: Oh, Rose! Ich wußte nicht, dass du hier draußen bist!

Rose: Schon gut, Dorothy! Ich hab' nur gebetet! Ich hab' versucht ein gutes Wort für mich einzulegen! Was machst du?

Dorothy: Ach, ich arbeite an dem blöden Flugblatt für mein blödes Bankett! Ist ganz unwichtig!

Rose: Ist es nicht!

Dorothy: Nein, ist schon gut, Rose!

Rose: Nein, es ist sehr wichtig! Stimmt was nicht?

Dorothy: Ich hab' das jetzt schon drei mal neu geschrieben und der überwältigendste Slogan, den ich zustande brachte ist "Rettet unsere Sümpfe, das meinen wir im ernst!"

Rose: Das ist sehr schön!

Dorothy: Nein, ist es nicht! setzt sich

Rose: Ist es auch nicht!

Dorothy: Klingt, als verkaufe ich Moskitos! Nicht, dass die keine Lebensberechtigung hätten! Jegliches Leben ist kostbar! erschlägt eine Fliege auf ihrer Wange Ich sorge mich um unsere Wadlands und ich wünschte mir, dass sie mehr hermachten, verstehst du? Ich meine, ich versuch' da irgendwas zu retten, das man nicht ohne Wasserstiefel betreten kann!

Rose: Manche Menschen mögen ja lachen, aber ich finde, was du tust ist wichtig! steht vom Liegesessel auf und setzt sich neben Dorothy an den Tisch Über mich haben die Leute auch gelacht, in St. Olaf, wegen meiner Campagne über die unterirdischen Raketenabschusssilos! Natürlich, ein paar Pessimisten haben über das Plutonium gemeckert! Aber ich hab' mir gedacht, machen wir unser verschlafenes, kleines Dorf zum Atomerstschlagsziel, hilft das dem Tourismus!

Dorothy: Scheint als ob wir beide unsere Schwierigkeiten hätten mit Gruppen!

Rose: Das mag wohl sein!

Dorothy: Weißt du, dass ich in der Schule in den Mathematikclub gegangen bin, nur um Jungs zu treffen?

Rose lacht.

Dorothy: Wirklich!

Rose: Oh, da war ich besser! Ich ging in die Bauerngewerkschaft, weil ich hipp sein wollte!

Beide lachen.

Dorothy: Dafür hatte ich den Idowayfe- Fanclub!

Rose: Dabei kann ich dich auch schlagen!

Dorothy: Und wie?

Rose: Nein, das war ziemlich böse! lacht Oh, das war gut! Das war 'ne schlimme Woche!

Dorothy: Bald geht's besser!

Rose: Ja!


Am nächstem Tag im Büro des Doktors, der Rose untersucht hatte. Die Golden Girls sitzen auf den Stühlen und warten gespannt und ängstlich auf das Ergebnis des Bluttests.

Rose: Merkwürdig! Ich wollte, dass die drei Tage vorbeigehen und jetzt, wo es soweit ist möchte ich die Zeit wieder zurückdrehen! Ich meine, jede Sekunde wird die Tür sich öffnen und der Arzt entscheidet über meine Zukunft!

Sophia: Deine Zukunft wird aus nichts anderem als Freude und Lachen bestehen!

Rose: Danke, Sophia!

Sophia: Dank nicht mir, dank dem Miami Herold, dein Horoskop!

Der Arzt kommt und setzt sich an den Schreibtisch.

Doktor: Morgen, die Damen!

Dorothy: Morgen Doktor!

Blanche: Guten Morgen!

Rose: Ich hoffe, dass sie meine Freundinnen nicht stören!

Doktor: Keineswegs! Ihre Testergebnisse waren gut, Mrs Zbornak!

Dorothy: Oh, das ist großartig!

Rose: Na ja, vielleicht für dich, Dorothy, aber was ist mit mir?

Dorothy: Rose, du warst hier doch unter meinem Namen, weißt du nicht mehr?

Rose: Stimmt ja! Dann geht's mir auch gut?

Blanche: Ja!

Rose: Ich bin gesund?

Blanche. Ja!

Rose: Oh, Gott sei dank! zum Doktor Oh, ich wünschte, sie hätten mich angerufen, die letzten paar Stunden mit warten waren die Schlimmsten!

Doktor: Ich weiß! Aber gerade Menschen mit gutem Ergebnis brauchen oft Rat!

Rose: Oh, ich fühl' mich wunderbar, ich fühl' mich toll!

Doktor: Offensichtlich hatten sie die nötige psychische Hilfe von ihren Freundinnen! Ich weiß, was sie durchgemacht haben und freue mich über den glücklichen Ausgang! steht auf und schüttelt Rose die Hand

Rose: Oh, danke, Doktor!

Dorothy: Danke, Doktor!

Der Doktor geht. Rose lacht vor Freude, dass sie gesund ist. Die Golden Girls stehen auf.

Blanche: He! Gratuliere!

Rose: Oh! Oh, er hat recht! Ihr Kinder wart ganz phantastisch! Danke, dass ihr für mich da wart und dass ihr mir das Gefühl gegeben habt, dass ihr immer für mich da seit, was auch passiert!

Blanche: Du möchtest dich zuhause bestimmt ein bisschen ausruhen!

Rose: Nein! Nein, ich komm' mir vor, als ob ich nicht gelebt hätte in den letzten Tagen! Ich geh' mit euch zum Wohltätigkeitsessen!

Blanche: Toll!

Dorothy: Und ein Erfolg wird es auch! Wisst ihr, Ma musste Briefe in über fünfhundert Umschläge stecken und verschicken!

Sie verlassen das Ärztezimmer. Sophia wartet, bis die anderen gegangen sind.

Sophia: In... Umschläge stecken?

Ende